Datum: 29.08.2013
Strecke:
Entfernung: 62 km
Höhenmeter : 990 m
Wetter : trocken, sonnig, um 20°
Übernachtung : Camping «Le Mesnil», 10,36€
Der Charakter der Landschaft, der Architektur und Landwirtschaft ist nun nicht mehr mediterran. Maisfelder dominieren in den großen Ebenen, in den Vorgebirgen der Pyrenäen glaubt man sich dagegen oft ins Allgäu versetzt. Der heutige Vormittag bringt uns die wohl langweiligste und uninteressanteste Teilstrecke der Tour. Über das Plateau von Lannemezan nordwestlich von Saint-Gaudens geht es über endlos gerade Straßen durch Dörfer, die wie ausgestorben wirken. Kilometerweit reihen sich stattliche Höfe und kleine Einfamilienhäuser an beiden Seiten der Strasse, ein Ortskern ist kaum erkennbar. Teilweise erinnert das an amerikanische Verhältnisse. Auffallend ist auch, dass man im Vergleich zu dort, wo wir herkommen, kaum Menschen auf der Straße sieht. Cafés und kleine Läden gibt es offenbar nur in den Städten. Das ist nicht hier so, sondern fällt uns auch in den folgenden Tagen mal mehr, mal weniger auf. Anscheinend scheint man sich hier auch gerne durch hohe Mauern und aufwändig geschmiedete Tore an den Einfahrten vor Eindringlingen schützen zu wollen. An manch kleinen Hütte könnte das Einfahrtstor mehr wert sein als das Haus selbst.
Nach 32 km überqueren wir die Autobahn und fahren dann 10 km auf stark befahrenen Straßen an Industrieanlagen vorbei nach Capvern. Hier gibt es einen Campingplatz und der nächste ist erst wieder in Bagnères-de-Bigorre. Dorthin sind es zwar nur 18 km, aber es geht erst mal 300 hm runter und dann wieder hoch, noch mit einer kleineren tal- und Bergfahrt dazwischen. Trotz des heißen Wetters machen wir uns auf den Weg und werden von der alpin anmutenden Landschaft und der relativ guten Sicht auf die Berggipfel belohnt. In Bagnères nehmen wir den ersten Campingplatz am Ortseingang, vor der Abfahrt ins Stadtzentrum, am Hang mit Sicht auf die inzwischen wieder wolkenverhangenen Pyrenäengipfel.
Frosch im Waschbecken
GPX-Track: PP2013_j06.gpx