In Amboise ist am Sonntagmorgen großer Markt am Ufer der Loire, wo der der Radweg aus der Stadt führt. Nach einigen Kilometern entfernt sich der Radweg von der Loire und führt über die Hügel in Richtung Tours, das wir am späten Vormaittag erreichen. Wir besichtigen das übersichtliche Stadtzentrum und die Kathedrale und essen in einer Crêperie zu Mittag, bevor meine Mitfahrerin den Zug zurück nach Nevers nimmt.Der Bahnhof ist ein imposantes Gebäude und erinnert mich an den Bahnhof von Limoges. Interessant sind die Keramik-Fresken in der Bahnhofshalle, auf denen 18 Städte und Regionen dargestellt sind, die man von hier aus mit dem Zug erreichen kann bzw. konnte.Ich verlasse jetzt die Loire und fahre in Richtung Süden weiter. Hier folge ich wie auch in den nächsten Tagen der Radroute Eurovelo 3. Diese Route führt von Trondheim nach Santiago de Compostella entlang der Pilgerwege und wird daher auch Pilger-Route genannt. Die wenigen Radreisenden, die ich treffe, haben auch meist Santiago als Reiseziel.
Am Stadtrand von Tours überquere ich den Cher und kurze Zeit danach die Indre, beides Nebenflüsse der Loire und Namensgeber mehrerer Departements. Am Campingplatz in Veigne an der Indre fahre ich vorbei, es ist noch zu früh am Tag, das Wetter ist gut und die Strecke flach. Ab hier führt die EV3-Route über eine eintönige Ebene mit wenigen Dörfern und Maisfeldern bis zum Horizont.Erst kurz vor dem heutigen Tagesziel Sainte-Maure-de-Touraine wird es etwas hügelig. Dort findet heute ein Radrennen statt und die Ortsmitte ist für den Verkehr gesperrt. Ich fahre direkt zum Campingplatz. Ausser drei anderen Radfahrern ist der Platz menschenleer. Ich baue mein Zelt auf und fahre zum Pizza-Service beim nahegelegenen Einkaufszentrum. Es gibt Tische zum Essen vor Ort, die Pizza ist ordentlich und das Bier kühl.