Navigieren mit Tracks

Erstellen der Tracks

Tracks im GPX-Format können fertig von entsprechenden Internet-Portalen, wie gpsies.com heruntergeladen werden oder mit einem geeigneten Programm selbst erstellt werden. Neben der Software von Garmin (Mapsource, Basecamp) eignen sich dafür

Laden der Tracks

Im Gegensatz zu den vom Gerät aufgezeichneten Tracks sind die selbst erstellten Tracks auf maximal 500 Streckenpunkte pro Track beschränkt. Es können bis zu 20 Tracks auf dem internen Speicher des Gerät abgelegt werden. Da der interne Speicher nicht wie die Speicherkarte im USB-Massenspeichermodus gelesen und geschrieben werden kann sondern nur im Garmin-Modus, können die Tracks nur mit Programmen übertragen werden, welche diesen Modus unterstützen. Neben der Software von Garmin (Mapsource, Basecamp) sind dies unter anderem QLandkarteGT und GpsBabel. Tracks mit mehr als 500 Punkten werden beim übertragen vom Gerät automatisch gekürzt. Solche Tracks müssen daher zuvor per Programm auf 500 Punkte vereinfacht werden. Falls das eingesetzte Programm keine enstsprechende Funktion besitzt, kann das Vereinfachen mit GpsBabel erfolgen:
gpsbabel -t -i gpx -f track.gpx -x simplify,count=500 -o gpx -F track-500.gpx
Es gibt einen Trick, wie man einen Track mit mehr als 500 Punkten auf das Gerät laden kann. Hierzu wird der Track "ACTIVE LOG" benannt und auf das Gerät geladen. Der Track ersetzt den aktuell vom Gerät aufgezeichneten Track und kann daher bis zu 10.000 Punkte enthalten. Eine genaue Anleitung findet man bei gpsies.com. Für meine Zwecke sind allerdings 500 Punkte für eine Tour völlig ausreichend. Sollte das mal nicht reichen, kann man ja eine Tour in mehrere Tracks aufteilen. Die Bezeichnung der Tracks ist auf 14 Zeichen beschränkt. Längere Namen werden beim Laden des Tracks abgeschnitten, was ziemlich unkomfortabel ist. In 14 Zeichen kann man nicht viel Information unterbringen. Außerdem ist man gewohnt, Dateien mit ähnlichem Inhalt am Ende des Namens voneinander zu unterscheiden, z.B. Ort1-Ort2-Direkt und Ort1-Ort2-über-Ort3. Bei 14 Zeichen ist das praktisch nicht möglich.

Starten der Navigation

Die Navigation auf einem Track erfolgt mit Hilfe der TracBack-Funktion. Wie der Name sagt, ist diese Funktion ursprünglich dafür gedacht, einen vom Gerät aufgezeichneten Weg zurück zum Ausgangspunkt zu gehen. Die Bedienung läuft so ab:
  • Im Menü "Tracks" wird der gewünschte Track selektiert und die Funktion "Tracback" gewählt.
  • Der Track wird auf der Karte angezeigt. Man positioniert den Cursor auf den Zielpunkt und drückt "OK"
  • Man wird gefragt, ob die Navigation der Straße oder dem Track folgen soll. Hier wählt man "Track folgen" und die Navigation beginnt.
Der Track hat zwar eine Fahrtrichtung, aber das Gerät berücksichtigt diese nicht. Man kann also sowohl zum Endpunkt als auch zum Startpunkt des Tracks navigieren oder zu jedem beliebigen Punkt auf dem Track. So weit, so gut, und bei Einwegstrecken funktioniert das auch problemlos. Bei Rundkursen, bei denen Anfangspunkt und Endpunkt nahe beieinander liegen, kommt es allerdings häufig zu Problemen. Anstatt entlang des Tracks zum Zielpunkt zu navigieren, wählt das Gerät oftmals den kurzen Weg direkt zum Ziel. Das liegt an der Arbeitsweise des Geräts beim TracBack, die so abläuft:
  • Wenn der aktuelle Standort nicht auf dem Track liegt, dann navigiert das Gerät zu dem in Luftlinie nächstgelegenen Punkt auf dem Track, und von dort dann entlang des Tracks zum Zielpunkt
  • Wenn der aktuelle Standort auf dem Track liegt, navigiert das Gerät entlang dem Track zum gewählten Zielpunkt
Beginnt man also die Tour an einem Punkt, der näher am Ende der Strecke als an deren Anfang liegt, dann führt das Gerät zunächst zu einem Punkt am Ende der Strecke und von dort zum Zielpunkt. Davor kann man sich aber mit einfachen Tricks schützen:
  • Beim Erstellen des Tracks legt man Start und Ziel soweit auseinander, dass sie auf dem Gerät mit dem Cursor einfach und eindeutig auszuwählen sind.
  • Man lässt den Track am tatsächlichen Startpunkt beginnen, aber schon 100 bis 300 m vorher enden.
  • Oder: Man startet die Navigation erst nach kurzer Fahrt, wenn man sich mit Sicherheit schon auf dem Beginn des Tracks befindet. Man kann das Ziel zuvor schon in Ruhe eingeben, das Gerät ausschalten und erst auf der Strecke wieder einschalten.
Bei Tracks, die am Anfang und am Ende über dieselbe Strecke führen, funktionieren diese Tricks nicht. Da hilft meist ein wenig Experimentieren mit einem Zwischen-Zielpunkt auf der Strecke. Probleme kann es auch bei Tracks geben, welche sich selbst kreuzen.

Unterwegs

Für die Navigation kann die Kartenanzeige oder die Kompassanzeige verwendet werden. Auf der Kartenseite wird die Strecke, die aktuelle Position und die Bewegungsrichtung angezeigt. Außerdem wird am oberen Rand der Karte ein Navigationshinweis eingeblendet, z.B. "W nach Wegpunkt 12".
Da die Anzeige der Karte beim Radfahren für meine Augen zu klein ist und auch zu sehr vom Fahren ablenkt, und die Navigationshinweise als alleinige Unterstützung nicht besonders hilfreich sind, nutze ich auf dem Rad ausschließlich die Kompassseite.
Der rote Peilungszeiger auf der Kompassseite ist immer gut zu erkennen, ohne vom Fahren abzulenken, auch wenn das Display im Standbymodus ist oder bei starker Sonneneinstrahlung. Und trotzdem ist noch Platz für vier Datenfelder, deren Inhalt ebenfalls gut lesbar ist. Ich lasse mir dort Geschwindigkeit, Uhrzeit, Reststrecke und Entfernung zum nächsten Streckenpunkt anzeigen. Vor einer Richtungsänderung gibt das Gerät einen Warnton aus und zeigt einen Hinweistext an. Dann wird kurz vor der Abzweigung die neue Richtung angezeigt. Für Wanderer ist dies sicher früh genug, aber mit dem Rad muss man oft abbremsen, um die neue Richtung rechtzeitig zu erfahren. Kommt man von der Strecke ab, dann zeigt der Peilungszeiger weiter auf den zuletzt angepeilten Streckenpunkt. Der Zeiger und die Anzeige der Entfernung zu dem Punkt führen in aller Regel schnell wieder auf die Strecke zurück. Bleibt man längere Zeit abseits der Strecke, dann sucht sich das Gerät einen neuen, näher gelegenen Zielpunkt auf dem Track aus. Dies ist sehr hilfreich, wenn sich ein Wegstück als nicht befahrbar erweist, man unterwegs spontan einen unbekannten Weg erkunden will, absichtlich einen kleinen Umweg machen möchte, oder eine Abkürzung nehmen will. Beim Wandern nutze ich vorzugsweise die Kartenanzeige mit einer hohen Zoom-Stufe. Das ist insbesondere dann hilfreich, wenn man sich in einem Bereich mit schlechter GPS-Versorgung befindet, z.B. im Wald, in einem Tal oder Straßen mit hohen Gebäuden. Die angezeigte Position ist dann zwar ungenau, aber man kann sich an der Karte und dem darauf eingezeichneten Track orientieren. Wenn das Gerät in der Hand gehalten wird, sind die Kartendarstellung und der Track gut zu erkennen. Hält man das Gerät waagerecht, dann ist die Karte dank des elektromagnetischen Kompasses auch im Stehen immer in Blickrichtung ausgerichtet.