Kaufentscheidung
Seit Weihnachten 2009 besitze ich ein Garmin Etrex Vista HCx. Ich hatte die Anschaffung eines solchen Geräts lange Zeit vor mir her geschoben, vor allem aus Kostengründen.
Zum einen hatte ich nur die aktuellsten Geräte mit Top-Ausstattung in Betracht gezogen: großes Display, Touchscreen usw., wie etwa das Garmin Oregon 400t, und damit die Preisklasse jenseits der 300 Euro. Zum anderen haben mich die Kosten für die Karten abgeschreckt, 100 Euro und mehr pro Land oder Region.
Die Entscheidung für das Etrex Vista HCx fiel dann aus zwei Gründen. Ich begann irgendwann, mich mit dem Projekt OpenStreetMap (OSM) zu beschäftigen. Dabei stellte ich fest, dass es möglich ist, auf OSM basierende Karten auf Garmin-Geräte zu laden. Die Bindung an die teuren Originalkarten war damit hinfällig. Im selben Zusammenhang bin ich auf eine Empfehlung der Etrex-Serie speziell für den Einsatz mit dem Fahrrad gestossen:
www.gravitystorm.co.uk
Von dem etwas günstigeren Legend unterscheidet sich das Vista wohl nur durch den elektromechanischen Kompass und den barometrischen Höhenmesser. Der Höhenmesser ist bei der Auswertung aufgezeichneter Tracks nützlich. Benutzt man aber ein Planungs- und Auswerteprogramm, das über Höhendaten verfügt, dann kann man die Tracks meist auch nachträglich mit Höheninformationen versehen. GPS-Geräte ohne Kompass können die Himmelsrichtung nur bei Bewegung anzeigen. Der Kompass ist daher vor allem beim Wandern von Vorteil, wo man sich zum einen langsamer fortbewegt und zum andern ab und zu mal stehen bleib, sich umdreht und dann erst auf das Gerät schaut. Mehr zum Sinn eines elektronischen Kompasses in GPS-Geräten: https://www.gps-navigation.ch/garmin-hoehenmesser-kompass.htm.
Erster Eindruck im Einsatz
Das Gerät macht einen sehr robusten Eindruck. Das gilt sowohl für das Gehäuse als auch für die Bedienelemente, einschließlich des Joysticks für die Cursor-Navigation. Da die Bedienknöpfe in dicken Gummi eingelagert sind, sind sie ziemlich schwer zu bedienen. Man gewöhnt sich aber mit der Zeit daran und drückt eben etwas kräftiger.
Die Bedienung ist nicht besonders intuitiv und insgesamt gewöhnungsbedürftig. Auch die Bedienungsanleitung ist da nicht sehr hilfreich. Funktionen, die sicher häufig gebraucht werden, sind nur über viele Menüebenen erreichbar oder gar nicht verfügbar. Einige Beispiele hierzu:
- Nach jedem Einschalten ist die Anzeige auf die minimale Helligkeitsstufe gesetzt. Laut Handbuch muss man den Einschaltknopf nochmals kurz drücken und dann die Helligkeit mit dem Joystick regeln. Man fragt sich natürlich, wozu man im Menü Einstellungen / Anzeige die Helligkeit einstellen kann. Bis man dann zufällig irgendwo liest, dass mehrmaliges kurzes Drücken des Eonschaltknopfes zwischen 0%, im Menü eingestellter Helligkeit und 100% umschaltet.
- Es ist nicht möglich, ein Navigationsziel in Form von Koordinaten einzugeben. Man muss vielmehr zuerst einen Wegpunkt mit diesen Koordinaten anlegen anlegen (Menü - Markieren), dann mit Menü - Finde - Wegpunkte diesen Wegpunkt auswählen und mit "Gehe zu" die Navigation starten.
- Am meisten störend für meinen Einsatz ist die Bedienung, wenn man einen Track nachfahren will. Das geht nur über die so genannte TracBack-Funktion. Diese Funktion ist, wie der Name andeutet eigentlich dafür gedacht, eine gefahrene Strecke wieder zurück zum Ausgangspunkt zu navigieren. Für das Nachfahren einer aufgezeichneten Tour ist die Bedienung und zum Teil auch die Funktion selbst sehr gewöhnungsbedürftig. Mehr dazu später.